Mittlerweile haben wir die Amazonas-Region wieder verlassen, aber hier ein kurzer Abriss der letzten Tage dort bevor es auf unsere kleine "Kreuzfahrt" ging.
In Alter do Chao haben wir wirklich tolle Tage verbracht. Sind dort noch zur Ilha do Amor gefahren, wo wir ein deutsches Pärchen im Sabbatjahr getroffen haben, das eine Südamerika-Tour mit eigenem Auto macht. Bei Niedrigwasser hätte man hinüberwaten können, also haben wir ein Ruderboot genommen. Auf der Ilha gab es mehrere Hütten/Restaurants mit Stühlen direkt am Wasser :)
An unserem letzten Tag in Alter do Chao haben wir noch eine Tour zum Amazonas gemacht. Das war wirklich wieder toll. Diesmal sind wir den Rio Tapajos hochgefahren und haben in der Ferne sogar den Übergang der zwei Flüsse erkennen können - Rio Tapajos im klaren Blau und der Amazonas in Braun. Es faszinierend zu sehen, wie hier Menschen in kleinen Gemeinden auf dem Wasser am Flussrand ihre Häuser aufgebaut haben und ihr Leben hier verbringen. Alle paar hundert Meter stehen hier wenige Häuser in einer Gemeinschaft. Das "Dorf" mag auch noch so klein sein - eine Kirche gibt es hier immer.
Während dieser Tour haben wir einen kleinen Teil der Tierwelt Amazonies kennenlernen können: Leider sind die Tiere aufgrund der Dichte des Waldes und des trüben Wasser nicht so leicht zu entdecken, aber dafür haben wir uns umso mehr gefreut, wenn wir dann ein Faultier oben in den Bäumen entdecken konnten. Kleine Affen haben sich von Ast zu Ast gehangelt und verschiedene Vogelarten, wie der Hoatzin, haben ihre Melodien gepfiffen.
An der Ausgangsstation der Tour haben wir es und nicht nehmen lassen ein bisschen "Sport" zu machen.. hihi. Was wir damit meinen, seht ihr dann gleich unten bei den Bildern. Hier haben die Einheimischen uns von der "Castanha de Sapucaia" kosten lassen, die auch Paradies-Nuss genannt wird. Vor unseren Augen wurde also die harte kastanienbraune Schale in Größe einer kleinen Kokosnuss "geknackt". Innenliegend sind dann die essbaren Kastanien - hmm.. Lecker :)! Die Schale der "Frucht" wird von den lokalen Bewohnern als Gebrauchsgegenstand genutzt: Trinkgefäße, Schalen, etc.
Nach der Tour haben wir uns auf Weg ins 35 km entfernte Santarém gemacht, um dort aufs Boot zu steigen, das erst am nächsten Tag losfährt. So wollten wir uns eine Nacht im Hotel sparen.
Alles leichter gesagt als getan! In Santarém angekommen mussten wir uns zunächst einmal orientieren: Wo ist die nächste Bank? Wo können wir eine Hängematte kaufen? Wo ist der Hafen für Boote, der Passagiere nach Belém bringt?
Letztendlich mussten wir feststellen, dass fast alle Geschäfte um 19 Uhr geschlossen sind und wir ohne Hängematte nicht auf dem Boot übernachten können. Die Stadt schien schon wie ausgestorben, also haben wir uns ein Hotelzimmer genommen und unsere To-Dos auf den nächsten Morgen verlegt. In Brasilien ist wirklich vieles verhandelbar, also haben wir auch den Preis für die Übernachtung um 20 R$ runterdrücken können :)
Mehr oder weniger ausgeschlafen haben wir uns am nächsten Morgen also auf ins Stadtzentrum gemacht. Ein völlig anderes Stadtbild hat sich uns präsentiert: super viele Verkaufsstände mit Hängematten, viel Trubel auf den Straßen und der großen Uferpromenade. Hier tummeln sich Familien, Jogger, Kreuzfahrtpassagiere, aber auch Hafenarbeiter, Geschäftsleute und Schiffscrews. Alle Geschäfte und Märkte waren geöffnet, so dass wir alles rechtzeitig erledigen konnten bevor es dann aufs Boot ging.
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